Sonntag, 6. März 2011

Mäetaguse




Heute wählt Estland ein neues Parlament.

Mit seiner überschaubaren Einwohnerzahl von etwas mehr als einer Million Menschen hat dieses EU-Land bisher Erstaunliches geleistet und erfahren. Für mich bleibt dieses hübsche baltische Stück Erde nicht nur deswegen interessant, weil es sowohl früher als auch heute so intensiv mit den Russen und den Deutschen verbunden ist - wenn auch immer mit einer gepflegten inneren Distanz. Für mich bedeutet Estland: Kindheit, Haus und Hof und großer Garten, Tagträume im Heuschuppen, hören, wie meine Schwester Anni mit ihren estnischen Freundinnen Monika und Sirje redet, in einer Sprache, die ich nicht verstehe...

Und für mich bedeutet Estland: erster Schultag, erste Schulwoche - dann war Schluss. Denn es war 1975 und meine Eltern hatten die Koffer für Deutschland gepackt. Genau 30 Jahre später, an einem 1. September, habe ich in diesem Schulgebäude in Mäetaguse (Foto) mit meinen Brüdern und Schwestern übernachtet - und zufällig meine Lehrerin getroffen! Das schöne und großräumige Gebäude wurde 1796 vom Deutschbalten Eugenius Octave von Rosen erbaut und wird heute u. a. auch von der Stadtverwaltung genutzt, inklusive Gästezimmer. Das Foto stammt aus der unvergesslichen Estland-Tour mit meinen Geschwistern Mieche, Jascha, Anni, Erna, Rudi und Hans. Heinrich war leider schon tot.

Das war 2005. Da wurde Andrus Ansip in Tallinn Premierminister. Heute wieder? So oder so: Ich wünsche diesem Land Glück für die Zukunft - hea õnn tulevikuks!

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